26. November 2020 - Redaktion Providentia

Stadt, Land, Autobahn: ACCorD startet mit drei neuen Testfeldern in 2021

In der Stadt, auf der Landstraße und auf der Autobahn stellt das Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen ab Frühjahr 2021 Sensorikstationen auf. Das Ziel des ACCorD genannten Testfelds: Verkehrsdaten an Testfahrzeuge weiter geben und zentral für Forschungszwecke speichern.

Worum geht`s?

Ein Autobahnabschnitt und eine Landstraße von je einem Kilometer Länge und ein 2,4 Kilometer langer städtischer Rundkurs (Aachen) sollen bis zum Frühjahr 2021 mit Infrastruktursensorik in Form von Kameras und LiDARen bestückt werden. Dafür werden stationäre Sensorikstationen am Rand der Strecken aufgebaut. Das städtische Testfeld bedient sich bereits bestehender Beleuchtungsmasten, an denen die Sensorik in Höhe von etwa sechs Metern installiert wird. Entlang der Autobahn und der Landstraße werden wiederum neue Masten aufgebaut, an denen die Sensorik in gleicher Höhe angebracht wird. Pro Sensorikstation kommen jeweils zwei Kameras und zwei LiDARe zum Einsatz, die das umliegende Verkehrsgeschehen erfassen. Diese drei Testumgebungen sollen zunächst aufgebaut werden, ehe dort mithilfe der Sensorik digitale Zwillinge entstehen. Die erhobenen Verkehrsdaten werden sowohl in Echtzeit an umliegende Forschungsfahrzeuge auf den Testfeldern übertragen, als auch auf einem zentralen Datenserver für weitere Forschungszwecke abgelegt. Innerstädtisch sollen zudem Lichtsignalanlagen mit V2X-Technologie ausgestattet werden. Hier baut ACCorD auf den Erkenntnissen des Projektes „Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf“ (KoMoD) auf.

Wie ist der aktuelle Stand?

Derzeit befindet sich das Projekt in der Planungsphase, ehe im Frühjahr nächsten Jahres die Infrastruktursensorik aufgebaut wird. Erste Messungen sind für Mitte 2021 zu erwarten.

Wie lang läuft das Projekt?

Das Projekt ist auf knapp zwei Jahre angelegt. Es hat am 1. Dezember 2019 begonnen und läuft in der ersten Förderphase zunächst bis zum 31.9.2021.

Welche Partner sind mit dabei und warum?

Das Projektkonsortium besteht aus Partnern aus Forschung, Industrie und regionalen Behörden und Kommunen. Dazu gehören das Institut für Straßenwesen der RWTH Aachen University, die Unternehmen e.GO MOOVE, Ford, PTV, Vodafone und ZF Friedrichshafen sowie dar Landesbetrieb Straßenbau NRW und die Stadt Aachen. Das Institut für Kraftfahrzeuge der RWTH Aachen University koordiniert das Forschungsprojekt. Durch das breite Kompetenzspektrum des Konsortiums können Forschungsthemen wie automatisiertes Fahren, V2X-Kommunikation, Infrastrukturmaßnahmen, digitaler Zwilling und Sensorvalidierung erforscht und erprobt werden.

Weitere Informationen zu ACCorD.

Grafik: ©MWIDE/Visualisierungs-fuchs.de

WEITERE AKTUELLE THEMEN

24. Juni 2022

Cognition Factory: Kameradaten auswerten und visualisieren

Seit Beginn der Forschungen in Providentia++ am digitalen Zwilling ist KI-Spezialist Cognition Factory GmbH auf die Verarbeitung von Kameradaten fokussiert. Geschäftsführer Dr. Claus Lenz mit seinem Resümee.

MEHR >

24. Juni 2022

Digitaler Echtzeitzwilling des Verkehrs: Serienreif und rund um die Uhr einsetzbar

Konsortialführer TU München hat das Forschungsprojekt für automatisiertes und autonomes Fahren Providentia++ entscheidend vorangebracht. TUM-Projektleiter Venkatnarayanan Lakshminarashiman zieht Bilanz.

MEHR >

11. Mai 2022

Elektrobit: Test Lab auf stationäre Daten münzen

Elektrobit legt nicht zuletzt durch die Fortschritte in Providentia++ die Basis für Big-Data-Auswertungen von Verkehrsdaten. Simon Tiedemann von Elektrobit über die Entwicklungen im Rahmen von P++.

MEHR >